Frage 104: Bringtreueprüfung (Btr)
Auf einer Bringtreueprüfung (Btr) wird ein Hund mit einmaligem Suchbefehl (ohne Bringbefehl) in die Dickung geschickt. Der Hund arbeitet sofort sehr freudig und stöbert das gesamte Gelände weiträumig ab. Schon nach kurzer Zeit kommt der Hund zurück und bringt einen verendeten Hasen. Daraufhin teilt der Verbandsrichter, der den Hundeführer begleitet hat, dem Hundeführer mit, dass er seinen Hund bitte anleinen solle. Er könne die Btr nicht bestehen, da der Hund zwar einen Hasen gebracht habe, aber nicht den ausgelegten Fuchs.
Frage: War die Beurteilung durch den Verbandsrichter korrekt?
Antwort: Die Frage ist zu verneinen.
Begründung: Anhang VZPO/VGPO 5 Bringtreueprüfung (Btr)
§9 (3) Der Führer muss dann den Hund durch einmaligen Suchbefehl in die Dickung schicken. (Kein Bringbefehl)
§10 Von diesem Augenblick an ist dem Hund 20 Minuten Zeit zu geben, um den ausgelegten Fuchs beim Stöbern in der Dickung zu finden und ihn seinem Führer zu bringen. Zu diesem Zweck darf der zum Führer zurückkehrende Hund von diesem durch jagdnahe, leise Kommandos beliebig oft zum Stöbern aufgefordert werden. Somit hätte der Hund, nachdem er den Hasen gefunden und gebracht hatte, in der erlaubten Zeitspanne wieder zum Stöbern aufgefordert werden dürfen, um den Fuchs zu bringen.
Entscheidung der Stammbuchkommission vom 10.02.2024