Frage 27: Verhalten auf dem Stande

Auf einer internationalen VGP wird bei allen Hunden (18 Hunde) am ersten Tag und als erstes Fach „Verhalten auf dem Stand“ gemeinsam geprüft. Aus organisatorischen Gründen gibt es hierzu eine Treiberwehr, die mit dem üblichen Treiberlärm und drei Schützen durchgeht. Zwei der Treiber führen einen Hund mit und lassen diesen auch frei jagen. Durch den Anblick der freilaufenden Hunde im Treiben entfernen sich drei Hunde vom Stand und jagen mit.

Beurteilung der Richtergruppe: Verhalten auf dem Stand „ungenügend – 0 Punkte“

Die Richter begründen dies damit, dass die drei Hunde ihren Platz verlassen haben und ins Treiben gelaufen sind. Somit können diese Hunde die Prüfung nicht bestehen und auch nicht weiter an der VGP teilnehmen.

Frage: Ist das Vorgehen der Richtergruppe richtig?

Antwort: Nein, die Richter haben falsch entschieden!

Begründung: § 39 der VGPO sagt ganz klar aus: „…während andere Personen die Dickung mit dem üblichen Treiberlärm durchgehen“. Hier ist nicht die Rede von Hunden im Treiben. Somit müsste das Fach „Verhalten auf dem Stand“ wiederholt werden, aber ohne Hunde im Treiben.

Weitere Anmerkung der Stammbuchkommission:

Es ist nicht vorteilhaft dieses Fach sofort am Anfang der Prüfung zu prüfen, da die Hunde oft eine weite Anreise haben, mit wenig Bewegung. Aufgrund dieser Tatsache werden die meisten Hunde angeleint und können somit höchstens nur ein „gut – 3 Punkte“ erhalten.